Konzept

§22 SGB VIII stellt die Kindertagespflege als gleichwertiges Angebot neben die Kindertagsstätten und umschreibt deren Aufgabe wie folgt:

„Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.“

Um diesem Auftrag gerecht zu werden, berücksichtige bei meiner täglichen Arbeit mit den Kindern die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Empfehlungen.

Inhalte und Ziele meiner Arbeit fasse ich zusammen in den Begriffen

Bindung – Bewegung – Bildung

Bindung

„Bindung“ meint eine enge emotionale Beziehung zwischen Menschen.

Bezugspersonen für das Kind.

Für eine gesunde Entwicklung braucht das Kleinkind Sicherheit und Geborgenheit durch die ständige Anwesenheit einer vertrauten erwachsenen Bezugsperson. Hierbei ist eine Konstanz der Betreuung wichtig, d.h. ein häufiger Wechsel oder eine zu große Anzahl von Bezugspersonen beeinträchtigt die Bindungsfähigkeit des Kindes. Die Betreuung durch eine professionelle Tagesmutter stellt eine bereichernde Ergänzung zur Betreuung durch die Eltern dar.

Kleine Gruppe von Kindern.

Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) fordert, dass bei der Betreuung von Kleinkindern auch in Deutschland internationale Qualitätsstandards eingehalten werden. Er hält bei der Betreuung von Säuglingen einen Betreuungsschlüssel von 1:2, von 12-24 Monate alten Kindern

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einen Betreuungsschlüssel von 1:3 bei und bei 24-36 Monate alten Kindern einen Betreuungsschlüssel von 1:4 für angemessen. An diese Empfehlung halte ich mich.

So ist gewährleistet, dass ich als Bezugsperson immer zur Verfügung stehe, wenn ein Kind mich braucht. Dies ist wichtig für die Entwicklung von Vertrauen und Sicherheit als Basis für die gesamte Entwicklung der Persönlichkeit, auch für die kognitive Entwicklung.

Persönlich und privat betreut.

Sie als Eltern wissen, dass ihr Kind bei der von ihnen ausgewählten Person bleibt, der sie ihr Kind am Morgen anvertraut haben. Ich als Tagesmutter kenne ihr Kind und kann seine Entwicklung begleiten. Ich kann ihnen als Eltern Beobachtungen und Erlebnisse berichten, denn ich hatte tagsüber auch Zeit, die Kinder in Ruhe beim Spielen zu beobachten.



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Bewegung

„Leben ist Bewegung, und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Moshé Feldenkrais

Kinder haben einen natürlichen Bewegungstrieb.

Bewegung gehört zu den elementaren kindlichen Handlungs- und Ausdrucksformen. Kinder bewegen sich, weil sie Freude daran haben und weil sie mit der Umwelt in Kontakt treten wollen.
Durch tägliches Ausprobieren wächst ihr Vertrauen in die eigene Körperbeherrschung und Geschicklichkeit.

Bewegung macht schlau.

Die Hirnforschung stellt einen kausalen Zusammenhang zwischen Bewegung und geistiger Entwicklung fest. Bereits in der frühen Kindheit wird durch körperliche Aktivität die Synapsenbildung, d.h. die Verknüpfung zwischen den Nervenzellen im Gehirn, unterstützt. Dies ist notwendige Voraussetzung für späteres kognitives Können.


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Die kleine Gruppe der „Bunten Freunde“ ist täglich in Bewegung.

Im Bollerwagen gibt es für jedes der Kinder einen Platz. So sind sie unterwegs zu den Spielplätzen der Neustadt, die vom Verkehrslärm abgeschirmt und von Bäumen umgeben sind. Dort klettern, rennen, balancieren, hüpfen, schaukeln, und rutschen die „Bunten Freunde“. Sie spielen mit dem Ball und buddeln im Sand.

In der kalten Jahreszeit gibt es 1x pro Woche ein besonderes Bewegungsangebot. Zur Zeit werden hierfür die Räume der Praxisgemeinschaft Wallaustraße 74 genutzt.








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Bildung

Kinder setzen sich aktiv lernend mit ihrer Umwelt auseinander. So bilden sie sich selbst.
Ich als Tagesmutter habe die Aufgabe, den Kindern eine sichere und anregende Umgebung zu bieten, in der sie sich das Wissen aneignen können, das sie in ihrer sozialen und kulturellen Umgebung brauchen.

Kinder lernen ständig spielerisch. In der kleinen Gruppe der „Bunten Freunde“ können sie einander besonders genau wahrnehmen und so voneinander lernen.
Sie unterstützen und fördern sich gegenseitig, denn jedes Kind hat seine besonderen Stärken.

Sprachentwicklung findet statt

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Naturwissenschaftliches Forschen beginnt

Kooperations- und Konfliktfähigkeit ist von Anfang an gefragt.



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Fachliteratur:

Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für die Kindertagesstätten in Rheinland-Pfalz,
www.mbwjk.rlp.de/jugend/kita-server unter „Publikationen“.

Jutta Hinke-Ruhnau,
Bildung unter drei in der Kindertagespflege, Seelze-Velber 2009.

Gerald Hüther und Inge Michels,
Gehirnforschung für Kinder. Felix und Feline entdecken das Gehirn, München 2009.

Remo H. Largo,
Babyjahre. Die frühkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht, München 2009.

Remo H. Largo,
Kinderjahre. Die Individualität des Kindes als erzieherische Herausforderung, München 2005.


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Emmi Pikler,
Lasst mir Zeit. Die selbständige Bewegungsentwicklung des Kindes bis zum freien Gehen, München 2001.

Karin Weiß u.a.,
Qualifizierung in der Kindertagespflege. Das DJI-Curriculum „Fortbildung von Tagespflegepersonen“, Seelze-Velber 2008.









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